Kardiomyopathie

Hypertrophische Kardiomyopathie: Hier nimmt die Muskelmasse des Herzmuskels zu, das Herz vergrößert sich.

Eine Kardiomyopathie (Fachbegriff für Herzmuskelerkrankung) ist eine Erkrankung der Herzmuskulatur, bei der es zur Verdickung des Herzmuskels und/oder Ausweitung der Herzhöhlen kommt.

  • Beschreibung
  • Untersuchung
  • Behandlung
  • Reha

Je nach ihrem Erscheinungsbild unterteilt man diese Erkrankung in verschiedene Formen. Die zwei häufigsten Formen sind die:

Dilatative Kardiomyopathie

Dilatative Kardiomyopathie: Bei dieser Form dehnen sich die Herzhöhlen auf und werden größer.

Hypertrophische Kardiomyopathie

Hypertrophische Kardiomyopathie: Hier nimmt die Muskelmasse des Herzmuskels zu, das Herz vergrößert sich.

Männer sind häufiger von einer dilatativen Kardiomyopathie betroffen als Frauen. Bei vielen Kardiomyopathien spielt die Vererbung eine wichtige Rolle. Kardiomyopathien können aber auch als Folge anderer Erkrankungen entstehen, z.B. durch bestimmte Stoffwechsel- und Bindegewebserkrankungen, als Schwangerschaftskomplikation oder durch Einwirkung von schädigenden Stoffen wie Giften oder bei chronischem Alkoholmissbrauch. Auch Entzündungen des Herzmuskels, Myokarditis genannt, können bei schweren Verläufen zu einer Kardiomyopathie führen. Als weitere Ursache gilt eine fälschlicherweise gegen den eigenen Herzmuskel gerichtete Immunreaktion der körpereigenen Abwehrzellen, die durch einen Virusinfekt ausgelöst wird.

Der Arzt wird zuerst nach der Krankengeschichte fragen. Nach einer körperlichen Untersuchung, zu der das Abhören des Herzens und der Lungen gehört, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, z. B.:

  • Laboruntersuchungen: Die Bestimmung bestimmter Proteine und Entzündungswerte im Blut gibt Hinweise auf verschiedene Erkrankungen, die einer Kardiomyopathie zugrunde liegen können.
  • Elektrokardiogramm (EKG): Bei Kardiomyopathien finden sich häufig Herzrhythmusstörungen im EKG.
  • Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie): Mit einer Ultraschalluntersuchung kann man u. a. feststellen, ob die Struktur und Funktion des Herzens verändert ist, z. B. ob das Herz vergrößert ist oder die Herzwände verdickt sind.
  • Röntgenbild des Brustraums: Die Röntgenuntersuchung des Brustraums kann zeigen, ob das Herz vergrößert ist.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Auch durch eine Kernspin-Untersuchung des Herzens kann das Aussehen und die Funktion des Herzmuskels beurteilt werden.
  • Herzkatheteruntersuchung: Bei der Herzkatheteruntersuchung können Kontraktionsstörungen des Herzens sowie die Herzkranzgefäße genauer untersucht werden.
  • Gewebeentnahme: Auch eine Punktion des Herzmuskels zur Entnahme einer Gewebeprobe kann nötig sein. Die Gewebeprobe gibt Hinweise auf verschiedene Erkrankungen, die einer Kardiomyopathie zugrunde liegen können.

In der Regel erfolgt eine Therapie mit Medikamenten, die das Herz entlasten bzw. stärken. In besonderen Fällen werden auch Medikamente, die eine Bildung von Blutgerinnseln vermeiden, gegeben. Manche Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie profitieren von einer neuen Therapiemethode: der biventrikulären Schrittmachertherapie bzw. kardialen Resynchronisationstherapie, kurz CRT. Sie unterstützt das Zusammenziehen des Herzmuskels und verbessert die Zusammenarbeit der beiden Herzkammern.

Die Rehabilitation der Kardiomyopathie zielt auf eine Verbesserung der Lebensqualität und Lebenserwartung ab. Dies wird besonders mithilfe von Medikamenten und der Vorbeugung (Prophylaxe) weiterer Erkrankungen erreicht. Wichtige Erkrankungen denen vorgebeugt werden sollte, sind der Diabetes mellitus und der Bluthochdruck. Ausserdem sollte auf die Ernährung geachtet werden, da eine schlechte Ernährung zu den oben genannten Erkrankungen führen kann und somit auch die Kardiomyopathie verschlechtern kann. Regelmässige und kontrollierte Bewegung vermindert das Risiko weiterer Erkrankungen und fördert das Training des Herz-Kreislauf-Systems. Ausserdem sollte das Rauchen gemieden werden, da nachgewiesen wurde, dass das Rauchen zu einem Grossteil an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt ist. Hier entstehen Giftstoffe die die Gefässwände angreifen, und insbesondere die Herzkranzgefässe verengen können.